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Trauerhilfe Live-Chat

Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Nachrufe

Es wurden 1104 Nachrufe gefunden

18.04.2021

Nachruf auf Fritz Esenwein (* am 18. November 1941)
Fritz Esenwein war nicht schön mit seiner mageren Gestalt, gekrümmt und klein von Wuchs. Ein verwilderter Adolf von Menzel, ein abgerissener Friedrich II., die er beide sehr verehrte. Sein hoher, runder Schädel mit den grauen, fusseligen Strähnen zu beiden Seiten; der graue, fusselige Bart entlang der Wangen; Tränensäcke; zwei tiefe Furchen, die verdrossen von der Nase zu den Mundwinkeln verliefen. Sein Können aber, seine Kunstfertigkeit waren erstklassig. Er schrieb, gleich Friedrich II., er malte,...

18.04.2021

Nachruf auf Matthias Hopke (* am 22. Juni 1957)
In der letzten Woche seines Lebens hat er die Matchboxsammlung aus seinen Kindertagen noch katalogisiert, Modell, Baujahr, Zustand des Autos, Zustand des Kartons. Selbstverständlich hatte er die Kartons aufgehoben; er wusste schon früh, dass es gilt, die Dinge im Zaum zu halten, damit sie einem nicht entgleiten.

11.04.2021

Nachruf auf Ursula Müller (* am 15. März 1921)
„Kinder! macht Neues! Neues! Und abermals Neues!“, schrieb Richard Wagner 1852 an Franz Liszt. Neues soll her, das gilt zu jeder Zeit, das galt entschieden in Deutschland ab Mai 1945, das würde für sie, für Ursula selbst gelten, das wusste sie mit aller Bestimmtheit. Sie setzte sich ans Klavier und spielte Bartók, Schönberg, Poulenc, spielte, was den Nazis verhasst gewesen war, wollte deren Wagner, deren Heimatkitsch, deren Märsche nicht mehr. Befreite sich von der Ideologie, die ihr und ihren Altersgenossen...

11.04.2021

Nachruf auf Moyra Wollenberg (* am 16. Februar 1986)
Plötzlich platzt es aus ihren Freunden heraus: „Ich war in Moyra verliebt.“ - „Ich auch.“ - „Mensch, ich doch auch.“ - „Und ich erst, monatelang!“ Die Freunde schauen sich an, kurz ist es still, dann lachen sie. Es ist ein Samstag im Dezember. Sie stehen vor der Palliativ-Station des Krankenhauses, trinken Tee und Kaffee, rauchen Zigaretten, eine spielt Gitarre, einer singt, manche weinen still. Einer nach dem anderen geht ins Haus, die Treppe hinab, durch die Kapelle in einen kleinen Raum. Dort...

04.04.2021

Nachruf auf Horst Jänichen (* am 05. März 1931)
Wie oft dachten Schüler und Lehrer, die er durch die Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen durch die Zellen führte: Was dieser Mann erlitten hat! Und steht da, stark und ohne Hass. Horst Jänichen war der letzte lebende Zeuge der frühen Zeit dieses Gefängnisses. Wie viele solcher Leute gibt es noch, die den Jungen sagen, wie gut sie heute leben? Wie brutal die Zeiten waren, als Jänichen so jung war wie sie selbst? In diesem Alter kam er das erste Mal ins Lager. 15 Jahre war er und verdächtig, zum „Wehrwolf“...

04.04.2021

Nachruf auf Steve Robinson (* am 25. März 1963)
„R.I.P. an den liebevollen Schreihalz“ steht wenige Tage nach Steves Tod auf einem Zettel neben seiner Bank. Viel mehr, als dass er das gewesen war, wusste kaum jemand im Winsviertel. Aber alle kannten ihn. War ja eine öffentliche Person.

28.03.2021

Nachruf auf Henrik Jordan (* am 9. Februar 1965)
Auf dieser Seite schreiben wir über Berliner, die in jüngster Zeit verstorben sind. Die Texte der vergangenen Wochen finden Sie unter tagesspiegel.de/nachrufe.

21.03.2021

Nachruf auf Winfried A. Langschied (* am 16. Februar 1944)
Beamte: staatlich Angestellte auf Lebenszeit, von untertänigem Geist, blasen Bagatellen auf, erledigen sie mit allzu humorloser Akribie, während komplexe Angelegenheiten auf die lange Bank geschoben werden. Sitzen gemütlich in den Büros und warten auf ihre Pension. Das Bild hält sich hartnäckig. Hielt sich ebenso in Winfrieds Kopf, obwohl er selbst Beamter war. Er nutzte das Beamtentum und begehrte zugleich dagegen auf.

21.03.2021

Nachruf auf Jacob Klingner (* am 19. Juni 1973)
Auf keinen Fall durfte sie die Werbeprospekte wegschmeißen. Die hatte er noch nicht gelesen, und Jacob musste immer lesen, Bücher, Zeitungen, Werbung, Todesanzeigen, mittelhochdeutsche Minnegesänge. Jacob war besessen von Schrift und Sprache, so lebendig, so voller Bedeutung und Gefühle.

14.03.2021

Nachruf auf Horst Jestram (* am 29. Mai 1942)
Wenn der Ulm am Start war, ging man ihm lieber aus dem Weg. Der Ulm war wütend, schmiss Stühle um, trat ganz nah an Leute ran und stieß sie fort. Die Mitbewohner der WG zogen sich in ihre Zimmer zurück, selbst Karsten, der große, kräftige Betreuer, schloss sich ein, als es der Ulm mal auf ihn abgesehen hatte.