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Trauerhilfe Live-Chat

Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Nachrufe

Es wurden 1104 Nachrufe gefunden

17.02.2012

Joannas elegante Erscheinung hätte an einen Zarenhof gepasst, in einen Tolstoi-Roman. Mit dem hellen Haar, dem Porzellanteint und den himmelblauen Augen schien sie zu leuchten. Sehr sensible Menschen erkannten die feinen Sprünge im dünnen Porzellan, entstanden durch die Traurigkeit, die Depression, die am Ende zu schwer wurde, schwerer als der Wunsch zu leben.

17.02.2012

Lebenslang wird er am Verrat gemessen

Nachruf auf Knud Wollenberger (Geb. 1952)
In der Traueranzeige ein Satz wie eine kryptische Lebensbilanz: „Und eine schwarze Sonne leckt die letzten Strahlen!“ Die Beisetzung im engsten Kreis auf dem Naturfriedhof Woodbrook in Irland, dem finalen Fluchtpunkt. Hier hatte er die letzten Lebensjahre verbracht, ein Pflegefall, abgeschottet vom Licht der Öffentlichkeit, für die er nur der Stasi-Verräter war und nicht der Dichter, der er sein wollte. Es bleibt ein schmales Büchlein, „Azurazur“, zwei Gedichte in einer Anthologie, Tonaufnahmen...

10.02.2012

"Jetzt rede ich, also schweigt die Welt"

Nachruf auf Ernst Weidlich (Geb. 1916)
Ein neues Kleid, ein Paar modische Schuhe? Wozu? Ernst Weidlich hielt von derlei flüchtigen Dingen nichts: Die reine Verschwendung!, erklärte er seinen Kindern. Das Geld für ein Wörterbuch, für eine Theaterkarte, für Klavierstunden, das gab er aus, ohne zu zögern. Bildung, sagte er, darauf komme es an.

10.02.2012

Die schulterlangen Haare zum Pferdeschwanz gebunden, zotteliger Bart, Jeans, Cowboyhemd, Halstuch, Stiefel. Aber einer dieser Freizeitcowboys, kostümiert mit Stetson, Fransen und Sporen, war er nicht. Eher ein cooler Althippie-Rock-’n’-Roll-Kiffer-Cowboy, echt und ohne Verkleidung.

03.02.2012

Geboren wird sie als Gisela Hansen, eine von vier Töchtern des Dorflehrers von Bexten im Emsland. Der ist mehr als ein Lehrer. Mit homöopathischen Globuli heilt er die Krankheiten der Landleute. Die Bezeichnung Dorf dagegen ist für die Ansammlung von zwölf Gehöften eher hoch gegriffen. Nicht einmal Strom haben sie dort. Nach dem Abitur besucht Gisela die Pädagogische Hochschule in Münster. Bei einem Konzert im Kloster Bentlage verliebt sie sich in den Pianisten. Für die nächsten 55 Jahre wird Ulrich...

03.02.2012

Erzählen wir von der Fahrt in den Skiurlaub, dann kann man sich vorstellen, wie unser Vater war“, sagen die vier Geschwister Oppert.

27.01.2012

Nachts schliefen sie im billigen Hotel ihren Glücksrausch aus

Nachruf auf Marlies Dollmann (Geb. 1942)
Weißt du noch?“, fragte sie ihre alte Freundin Theda bei Kaffee und Zigaretten auf dem Balkon, und erinnerte sich an die ersten Jahre in Berlin. 1967 war die Buchhändlerclique in die Stadt gezogen: Marlies mit dem quirligen Johannes, genannt Jean- Jacques, und Theda mit Riewert, dem eifrigen Sammler linker Literatur.

27.01.2012

Auch Künstler tun es für Geld, sie verkaufen ihre Seele gegen Bares. Manche meistbietend und mit Gefallen an dem Kunstzirkus, manche zynisch, als wäre es ihnen gleichgültig, wer ihre Miete zahlt, manche zähneknirschend, weil es ihnen um etwas anderes geht. Aber um was eigentlich? Um was geht es wirklich in der Kunst?...

27.01.2012

"Wenn ein Gast hereinkommt, ist es wie ein Lottogewinn"

Nachruf auf Nada Vrgoc (Geb. 1958)
Im wohlhabenden Nikolassee, zwischen Matterhornstraße und Spanischer Allee, wenige Schritte entfernt nur von der schmalen eiszeitlichen Niederung, an deren flachen Hängen sich von Eichen und Rotbuchen umstandene Villen erheben, liegt das „Wirtshaus an der Rehwiese“, in welchem die Gäste, wenn sie den Vorraum durchquert und ihre Köpfe nach rechts gewandt haben, auf eine Fotografie blicken, das Gesicht einer Frau, jung und leuchtend. Über die rechte obere Ecke der Fotografie spannt sich ein schwarzes...

20.01.2012

Die Mädchen mochte sie wohl doch ein klein wenig mehr als die Jungs. Natürlich hatte sie gelernt, dass man als Lehrer keine Unterschiede machen sollte. Aber die Mädchen spielten im Unterricht nicht mit Indianerfiguren unter der Bank, und in ihren Heften fanden sich beträchtlich weniger Eselsohren und Tintenkleckse. Die Mädchen formten akkurate Bögen für das O und das U, sie liefen in der Hofpause friedlich um eine Blumenrabatte und trugen niedliche silberne Anhänger, die Irmgard Kares mitten in...