Jochen Wohlfeil

Liebe Mechthild, lieber Max, lieber Felix, liebe Ricarda

Wir möchten Euch unsere tiefste Anteilnahme aussprechen. Nachdem wir nun den ersten Schock überwunden haben und die ersten Worte finden können. Wie Ihr alle wisst, waren Jochen und ich eng befreundet seit Familie Wohlfeil am Burgacker die Zelte aufschlug, so wie damals auch Familie Otte. Wir waren gemeinsam im 4.Schuljahr als Karl May in uns die Idee der Blutsbrüderschaft reifen ließ. Wir stellten gemeinsam fest, daß Mädchen doch interessant sein könnten entgegen vorheriger Behauptungen. Dann mußten die Wohlfeils für Jahre in die USA und der Kontakt blieb doch eng. Als Jochen zurückkam war alles so als wäre er nie weggewesen. So konnte uns auch die durch Studium und Berufsausbildung neu entstandene örtliche Trennung nichts anhaben, denn  bald schon gab es enge Verbindungen zwischen einer Hannover WG und einer Lübeck WG. Schließlich zogen wir sogar in letzterer zusammen als ich Praktikum in Lübeck machte. Oh war das eine schöne wilde Zeit.  Die endete, weil wir beide gleichzeitig unsere beruflichen Ziele neu ausrichteten. Jochen ging nach Berlin zum Studium und sein Auslandssemester in Bloomington bot uns Gelegenheit für weitere wilde Wochen in USA und Mexico. Schließlich rissen wir uns mal zusammen und jeder beendete erfolgreich sein Studium. Als Otto starb war es wie eine Zäsur. Jochen spürte plötzlich die starke Notwendigkeit Verantwortung zu übernehmen und der Wunsch nach Familiengründung war groß. Die weitere Geschichte kennt Ihr ja. Zu allen Zeitabschnitten gibt es endlose Erinnerungen mit denen man Bände füllen könnte. Ach könnte ich die doch nochmal so erleben. Aber es geht weiter, besonders bei Euch Kindern, die Ihr alle großartig geraten seid. Ich bin sicher Ihr werdet Euch  einer neuen Rolle genauso bewußt wie Euer Vater damals und so wird er weiter leben in Euch.

Ich selbst bin in tiefer Dankbarkeit gegenüber Jochen, Ulrike, Rosemarie und Otto, die mich auch in schlimmen Zeiten immer wie ein Familienmitglied aufgenommen hatten, besonders nach dem Tod meiner Mutter. 

Mechthild, wie können wir Dir nur Trost spenden. Welch ein unfassbarer Verlust. Wir wünschen Dir daß Du nach der Trauerzeit wieder Kraft und Mut fasst und Dinge tust die Freude bringen. Wenn wir auch dazu beitragen könnten wäre das sehr schön. 

Unser herzliches Beileid Helena, Chantal, Dan & Lutz