Nachruf auf Karsten Thielker (* am 12. November 1965)
Er setzte sich in einen Flieger nach New York, stiefelte dort in das Büro des Direktors von AP, der größten Nachrichtenagentur der Welt und sagte: „Ich möchte für euch fotografieren.“ 1990 war das. Karsten war 25 und hatte als freier Fotograf für die „Rhein-Zeitung“ gearbeitet: Volksfeste, Kaninchenvereine, runde Geburtstage, Gebäudeeröffnungen, mal ein Porträt vom Lokalpolitiker vorm Rathaus, mal eins vom Fallschirmspringer vor untergehender Sonne. Wenn er die Zeitung durchsah, fiel ihm auf, dass die wirklich guten Fotos von den Hotspots der Welt von AP kamen. Da wollte er hin, zu den besten Fotografen, in die Welt hinaus. „Er hatte so eine wahnsinnige Energie und eine Entschlossenheit, Dinge umzusetzen. Dabei war er kompromisslos und durchaus hart mit sich selbst.“ Das sagt sein Bruder über ihn. Und obwohl Karsten der Jüngere war, sah dieser Bruder zu ihm auf: „Er war mein Held.“
Karsten sprach also im Büro des AP-Direktors vor, und irgendwie überzeugte dieser groß gewachsene Deutsche mit den roten Haaren und den Sommersprossen und dem starken Willen. AP schickte ihn als erstes nach Rumänien zu Bergarbeiterprotesten und einen Monat später nach Kroatien in den Bürgerkrieg. Er war ein Greenhorn aus der westdeutschen Provinz, doch er wollte den Erfolg, er wollte sich einen Namen machen, auch wenn die Agenturfotografie wie Leistungssport ist, in dem nur die Besten bestehen.
In der Dunkelkammer seiner Schule hatte er seine ersten Fotos entwickelt. Langsam kristalisierten sich da in den Chemikalien die Bilder heraus, die erst blass erschienen, bis sich die Kontraste in den leichten Wellenbewegungen verstärkten. Von da an sparte er, das Konfirmandengeld, Jobs auf der Baustelle - er kaufte sich die erste Kamera, dann ein Vergrößerungsgerät. Die Dunkelkammer richtete er im Keller des Elternhauses im Westerwald ein. Hier unten war sein Reich, seine drei älteren Geschwister hatten keinen Zutritt.
Zu jener Zeit entschloss sich Karsten auch, nicht mehr der dicke Junge zu sein, mit dem niemand was zu tun haben wollte, der beim Fußball gerade noch gut genug fürs Tor war. Er machte Sport, fand Freunde, die er allesamt fotografierte, er ging auf Partys und kam bei den Mädchen an. Schüchtern war er wirklich nicht. Wochenends raste er mit seinem Fahrrad für das Lokalblatt von Termin zu Termin. In seiner Familie war er der Erste, der das Abitur machte.
Kroatien, Bosnien, das Geschäft eines Kriegsfotografen ist gnadenlos. Täglich muss er Bilder vom Grauen liefern. Als erstes sucht er sich eine Basis, bei der UN, bei den Amerikanern, wo es eben sicher ist und Strom, Wasser und Kommunikation gibt. Dann zieht er los, schusssichere Weste, Helm, Kamera. Zurück bringt er Bilder, die fassungslos machen, Fotos, die von Gegensätzen leben. Ein Junge, der einen Grabstein umarmt. Ein junger Soldat, der eine alte Frau küsst. Und immer wieder Leichen, erschossen, verstümmelt, brennend. In sein Tagebuch schreibt er: „Laufe rum mit diesem Gerät, werde zur Maschine, die etwas festhalten muss.“ Einmal steht er in einem Schulzimmer, eine Granate war eingeschlagen. Karsten fotografiert die toten Kinder.
Einen Tag später fuhr er in die Leichenhalle, wo die Körper gewaschen wurden. Das war einer jener Momente, in denen er sich fragte, was er hier eigentlich tat, warum man das alles fotografieren musste, ob man das überhaupt durfte. Immer wieder kehrte er nach Bosnien zurück, auch nach dem Krieg. Er fotografierte, wie Kinder auf einer Geburtsstation zur Welt gebracht wurden, als Therapie. Auf einem Berg machte er ein Foto von einem Auto mit einem küssenden Liebespaar darin. Von dieser Stelle aus hatten damals die Scharfschützen ins Tal geschossen.
Er hatte so eine offene Art, sprach die Leute an, erbat sich spielend leicht die Erlaubnis, sie abzubilden, auch in den unmöglichsten Momenten. Einmal saß er mit russischen Soldaten in Grozny und brachte sie dazu, Wodka mit Schokolade zu trinken, weil das angeblich der letzte Hit in New York sei. Dann hob er die Kamera und wusste ganz genau, in welchem Augenblick er den Auslöser drücken musste. Das war mehr Instinkt als Analyse.
Er ging nach Somalia und danach nach Ruanda. Er bemerkte, dass seine Bilder immer blutiger wurden. Er hatte das Gefühl abzustumpfen. Und dennoch geschah es hier zum ersten Mal, dass er nicht fotografieren konnte. Ein Massaker in einer Kirche. „Da habe ich die Kamera weggelegt. Ich hatte einfach keine Interpretationsmöglichkeiten mehr. Was hätte ich mit einem Bild erklären können?“ Für eins seiner Fotos aus Ruanda gewann er den Pulitzer-Preis, es zeigt ein gigantisches Flüchtlingscamp im Hintergrund, davor Menschen, die Essenspakete und Wasserkanister auf ihren Köpfen transportieren. Nach der Preisverleihung notierte er: „Etikette ist gefordert, der Zweireiher Pflicht. Ihre besten Anzüge trugen auch die flüchtenden Hutus, ihr Leben und was sie am Leibe trugen, konnten die meisten nicht retten. Die lebendigen Blicke, oft feindlich, oft um Hilfe flehend. Die Leblosen, deren Bitten sie nicht vor dem Tod retten konnten. Die auf Kleidung und Knochen reduzierten Existenzen, die sich schließlich den Gesetzen der Verwesung unterordnen mussten. Photographiert - prämiert.“
Bei seinem Bruder Lars konnte er sich ausruhen, hier konnte er seinen Neffen beim Großwerden fotografieren, beim Geburtstagskerzen-Auspusten. Mit seinem Bruder sprach er über die Bilder und Ereignisse, und was sie mit ihm machten. Dabei tranken und rauchten sie, was das Zeug hielt. Überhaupt war das Rauchen eine Lieblingsbeschäftigung. Immer selbstgedrehte. „Ich hab' heute noch nicht genug geraucht. Ein paar muss ich noch.“
Er hatte auch dieses Talent zur Freundschaft. Verabredete sich zum Mittagessen, spielte Doppelkopf in der Kneipe, war treu. Brauchte jemand Hilfe, ließ er alles stehen und kam, auch wenn er gar keine Zeit hatte. Eine Freundin begleitete er zehn Jahre durch ihre Krebserkrankung. Als sie im Bad gestürzt war, schwang er sich aufs Rad und fuhr bei strömendem Regen durch die halbe Stadt.
Mit der Kriegsfotografie machte er Schluss. Die Bilder veränderten doch nichts, höchstens ihn. Lieber kehrte er 25 Jahre später nach Ruanda zurück, um auch hier das neue Leben zu fotografieren, in kräftigen Farben und starken Kontrasten.
Berlin wurde seine neue Heimat. Eine Frau fand er, mit der er einen Jungen und ein Mädchen bekam. Doch diese Geschichte ist schwierig, weil sie viel mit Streit zu tun hat, und weil Karsten auch so dickköpfig war. Es genügt zu sagen, dass er ein liebender Vater war und alles dafür tat, so viel Zeit mit seinen Kindern zu verbringen wie möglich. Karsten war der Verrückte, der Freigeist, der nie Geld hatte, aber dafür viel Zeit für sie. Er fotografiert weiter für die „taz“. Dort konnte man sich auf ihn verlassen, konnte ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen, er war zur Stelle und brachte immer besonderes Material in die Redaktion. Er fotografierte aber auch auf Hochzeiten, Events und Baustellen, wenn er damit Geld verdienen konnte. Und er fotografierte immer auch für sich. „Fotos jagen“ nannte er das, wenn er sich aufs Rad setzte, durch die Stadt fuhr und Menschen in besonderen Situationen suchte. Zuletzt Berlin im Corona-Lockdown.
Längst hatte er keine roten Haare mehr, sondern eine Glatze. Auch mit der strahlte er etwas aus, das ihn von einer Frauengeschichte in die nächste stolpern ließ. 2011 lernt er Janna kennen. Auf einem Elternabend in der Klasse seines Sohnes und ihrer Tochter. Sie: „Zu wem gehörst du?“ Er: „Ich bin der Vater von Malik.“ Sie: „Ah, das ist der, in den meine Tochter Marisa verliebt ist.“ Er: „Das hat er so an sich.“ Da dachte sie: „Von wem er das wohl hat “
Drei Jahre später funkte es zwischen den beiden. „Wir taten uns gut, hatten eine beruhigende Wirkung aufeinander, konnten uns Geborgenheit schenken. Endlich waren wir angekommen“, sagt Janna. Die große Liebe, plötzlich war sie da. Ein Jahr verging, ganz ohne Streit, da sagte sie: „Jetzt können wir auch heiraten.“ Und er, zu ihrer Überraschung: „Ja.“
Sie brachte ihn dazu, Swing zu tanzen. Er hat das mit sich machen lassen. Lernte sogar zu führen. Sie besuchten Zwanzigerjahre-Partys. Das Leben war gut. Bis er im Juni 2020 die Krebsdiagnose bekam. Chemo und Operation, die Chancen standen gut, doch dann gab es den Rückschlag. Da entschied Karsten mit all seiner Dickköpfigkeit und Willenskraft, die Sache zu beschleunigen. Er hörte auf zu essen und zu trinken. Er verabschiedete sich von seinen Freunden. Seine Kinder, Rosa und Malik, kamen, er richtete sich noch einmal auf, sah sie an und sagte ihnen, dass er jetzt gehen würde, dass sie gute Menschen würden und ein gutes Leben vor sich hätten. Alle drückten ihn noch einmal, die Kinder, seine Frau, sein Bruder. Er sagte: „Ahoi.“ Karl Grünberg
Karsten sprach also im Büro des AP-Direktors vor, und irgendwie überzeugte dieser groß gewachsene Deutsche mit den roten Haaren und den Sommersprossen und dem starken Willen. AP schickte ihn als erstes nach Rumänien zu Bergarbeiterprotesten und einen Monat später nach Kroatien in den Bürgerkrieg. Er war ein Greenhorn aus der westdeutschen Provinz, doch er wollte den Erfolg, er wollte sich einen Namen machen, auch wenn die Agenturfotografie wie Leistungssport ist, in dem nur die Besten bestehen.
In der Dunkelkammer seiner Schule hatte er seine ersten Fotos entwickelt. Langsam kristalisierten sich da in den Chemikalien die Bilder heraus, die erst blass erschienen, bis sich die Kontraste in den leichten Wellenbewegungen verstärkten. Von da an sparte er, das Konfirmandengeld, Jobs auf der Baustelle - er kaufte sich die erste Kamera, dann ein Vergrößerungsgerät. Die Dunkelkammer richtete er im Keller des Elternhauses im Westerwald ein. Hier unten war sein Reich, seine drei älteren Geschwister hatten keinen Zutritt.
Zu jener Zeit entschloss sich Karsten auch, nicht mehr der dicke Junge zu sein, mit dem niemand was zu tun haben wollte, der beim Fußball gerade noch gut genug fürs Tor war. Er machte Sport, fand Freunde, die er allesamt fotografierte, er ging auf Partys und kam bei den Mädchen an. Schüchtern war er wirklich nicht. Wochenends raste er mit seinem Fahrrad für das Lokalblatt von Termin zu Termin. In seiner Familie war er der Erste, der das Abitur machte.
Kroatien, Bosnien, das Geschäft eines Kriegsfotografen ist gnadenlos. Täglich muss er Bilder vom Grauen liefern. Als erstes sucht er sich eine Basis, bei der UN, bei den Amerikanern, wo es eben sicher ist und Strom, Wasser und Kommunikation gibt. Dann zieht er los, schusssichere Weste, Helm, Kamera. Zurück bringt er Bilder, die fassungslos machen, Fotos, die von Gegensätzen leben. Ein Junge, der einen Grabstein umarmt. Ein junger Soldat, der eine alte Frau küsst. Und immer wieder Leichen, erschossen, verstümmelt, brennend. In sein Tagebuch schreibt er: „Laufe rum mit diesem Gerät, werde zur Maschine, die etwas festhalten muss.“ Einmal steht er in einem Schulzimmer, eine Granate war eingeschlagen. Karsten fotografiert die toten Kinder.
Einen Tag später fuhr er in die Leichenhalle, wo die Körper gewaschen wurden. Das war einer jener Momente, in denen er sich fragte, was er hier eigentlich tat, warum man das alles fotografieren musste, ob man das überhaupt durfte. Immer wieder kehrte er nach Bosnien zurück, auch nach dem Krieg. Er fotografierte, wie Kinder auf einer Geburtsstation zur Welt gebracht wurden, als Therapie. Auf einem Berg machte er ein Foto von einem Auto mit einem küssenden Liebespaar darin. Von dieser Stelle aus hatten damals die Scharfschützen ins Tal geschossen.
Er hatte so eine offene Art, sprach die Leute an, erbat sich spielend leicht die Erlaubnis, sie abzubilden, auch in den unmöglichsten Momenten. Einmal saß er mit russischen Soldaten in Grozny und brachte sie dazu, Wodka mit Schokolade zu trinken, weil das angeblich der letzte Hit in New York sei. Dann hob er die Kamera und wusste ganz genau, in welchem Augenblick er den Auslöser drücken musste. Das war mehr Instinkt als Analyse.
Er ging nach Somalia und danach nach Ruanda. Er bemerkte, dass seine Bilder immer blutiger wurden. Er hatte das Gefühl abzustumpfen. Und dennoch geschah es hier zum ersten Mal, dass er nicht fotografieren konnte. Ein Massaker in einer Kirche. „Da habe ich die Kamera weggelegt. Ich hatte einfach keine Interpretationsmöglichkeiten mehr. Was hätte ich mit einem Bild erklären können?“ Für eins seiner Fotos aus Ruanda gewann er den Pulitzer-Preis, es zeigt ein gigantisches Flüchtlingscamp im Hintergrund, davor Menschen, die Essenspakete und Wasserkanister auf ihren Köpfen transportieren. Nach der Preisverleihung notierte er: „Etikette ist gefordert, der Zweireiher Pflicht. Ihre besten Anzüge trugen auch die flüchtenden Hutus, ihr Leben und was sie am Leibe trugen, konnten die meisten nicht retten. Die lebendigen Blicke, oft feindlich, oft um Hilfe flehend. Die Leblosen, deren Bitten sie nicht vor dem Tod retten konnten. Die auf Kleidung und Knochen reduzierten Existenzen, die sich schließlich den Gesetzen der Verwesung unterordnen mussten. Photographiert - prämiert.“
Bei seinem Bruder Lars konnte er sich ausruhen, hier konnte er seinen Neffen beim Großwerden fotografieren, beim Geburtstagskerzen-Auspusten. Mit seinem Bruder sprach er über die Bilder und Ereignisse, und was sie mit ihm machten. Dabei tranken und rauchten sie, was das Zeug hielt. Überhaupt war das Rauchen eine Lieblingsbeschäftigung. Immer selbstgedrehte. „Ich hab' heute noch nicht genug geraucht. Ein paar muss ich noch.“
Er hatte auch dieses Talent zur Freundschaft. Verabredete sich zum Mittagessen, spielte Doppelkopf in der Kneipe, war treu. Brauchte jemand Hilfe, ließ er alles stehen und kam, auch wenn er gar keine Zeit hatte. Eine Freundin begleitete er zehn Jahre durch ihre Krebserkrankung. Als sie im Bad gestürzt war, schwang er sich aufs Rad und fuhr bei strömendem Regen durch die halbe Stadt.
Mit der Kriegsfotografie machte er Schluss. Die Bilder veränderten doch nichts, höchstens ihn. Lieber kehrte er 25 Jahre später nach Ruanda zurück, um auch hier das neue Leben zu fotografieren, in kräftigen Farben und starken Kontrasten.
Berlin wurde seine neue Heimat. Eine Frau fand er, mit der er einen Jungen und ein Mädchen bekam. Doch diese Geschichte ist schwierig, weil sie viel mit Streit zu tun hat, und weil Karsten auch so dickköpfig war. Es genügt zu sagen, dass er ein liebender Vater war und alles dafür tat, so viel Zeit mit seinen Kindern zu verbringen wie möglich. Karsten war der Verrückte, der Freigeist, der nie Geld hatte, aber dafür viel Zeit für sie. Er fotografiert weiter für die „taz“. Dort konnte man sich auf ihn verlassen, konnte ihn zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen, er war zur Stelle und brachte immer besonderes Material in die Redaktion. Er fotografierte aber auch auf Hochzeiten, Events und Baustellen, wenn er damit Geld verdienen konnte. Und er fotografierte immer auch für sich. „Fotos jagen“ nannte er das, wenn er sich aufs Rad setzte, durch die Stadt fuhr und Menschen in besonderen Situationen suchte. Zuletzt Berlin im Corona-Lockdown.
Längst hatte er keine roten Haare mehr, sondern eine Glatze. Auch mit der strahlte er etwas aus, das ihn von einer Frauengeschichte in die nächste stolpern ließ. 2011 lernt er Janna kennen. Auf einem Elternabend in der Klasse seines Sohnes und ihrer Tochter. Sie: „Zu wem gehörst du?“ Er: „Ich bin der Vater von Malik.“ Sie: „Ah, das ist der, in den meine Tochter Marisa verliebt ist.“ Er: „Das hat er so an sich.“ Da dachte sie: „Von wem er das wohl hat “
Drei Jahre später funkte es zwischen den beiden. „Wir taten uns gut, hatten eine beruhigende Wirkung aufeinander, konnten uns Geborgenheit schenken. Endlich waren wir angekommen“, sagt Janna. Die große Liebe, plötzlich war sie da. Ein Jahr verging, ganz ohne Streit, da sagte sie: „Jetzt können wir auch heiraten.“ Und er, zu ihrer Überraschung: „Ja.“
Sie brachte ihn dazu, Swing zu tanzen. Er hat das mit sich machen lassen. Lernte sogar zu führen. Sie besuchten Zwanzigerjahre-Partys. Das Leben war gut. Bis er im Juni 2020 die Krebsdiagnose bekam. Chemo und Operation, die Chancen standen gut, doch dann gab es den Rückschlag. Da entschied Karsten mit all seiner Dickköpfigkeit und Willenskraft, die Sache zu beschleunigen. Er hörte auf zu essen und zu trinken. Er verabschiedete sich von seinen Freunden. Seine Kinder, Rosa und Malik, kamen, er richtete sich noch einmal auf, sah sie an und sagte ihnen, dass er jetzt gehen würde, dass sie gute Menschen würden und ein gutes Leben vor sich hätten. Alle drückten ihn noch einmal, die Kinder, seine Frau, sein Bruder. Er sagte: „Ahoi.“ Karl Grünberg