Heidrun Brügger

Zueignung - Zuneigung

Jedes Jahr ein bisschen besser.
Und nie mehr gut wie zuvor.

Unterschwelend dabei: handzahme
Verzweiflung. Wer bin ich - noch?

Ich ? Führe sowieso ein sozusagen
gottgefälliges Leben. Nur nicht aus
gefallsüchtigen Motiven.

Sondern weil mir diese Art der willigen
Einsiedelei gefällt - im Angedenken an
drei Frauen: meine Omma, mein Mutting
und meine Geliebte Frau. Mir zu eigen.

And when I die
And when I’m dead, dead and gone
There’ll be one child born
And a world to carry on.

My troubles are many, they're as deep as a well
I can swear there ain't no heaven but I pray there ain't no hell
Swear there ain't no heaven and pray there ain't no hell
But I'll never know by living, only my dying will tell

And when I die and when I'm dead, dead and gone
There'll be one child born and a world to carry on, to carry on
I'm not scared of dying and I don't really care
If it's peace you find in dying, well, then let the time be near

Give me my freedom for as long as I be
All I ask of living is to have no chains on me
All I ask of living is to have no chains on me
And all I ask of dying is to go naturally, only want to go naturally

Don't want to go by the devil, don't want to go by the demon
Don't want to go by Satan, don't want to die uneasy
Just let me go naturally
And when I die and when I'm gone
There'll be one child born, there'll be one child born

                                                            (Laura Nyro, 1966)

Gestern liebt‘ ich,
Heute leid‘ ich,
Morgen sterb‘ ich:
Dennoch denk‘ ich
Heut und morgen
Gern an gestern.

                (Gotthold Ephraim Lessing)

Ich und Du

Ich und Du wir waren ein Paar
Jeder ein seliger Singular
Liebten einander als Ich und als Du
Jeglicher Morgen ein Rendezvous
Ich und Du wir waren ein Paar
Glaubt man es wohl an die vierzig Jahr
Liebten einander in Wohl und in Wehe
Führten die einzig mögliche Ehe
Waren so selig wie Wolke und Wind
Weil zwei Singulare kein Plural sind.

                               (Mascha Kaléko)

Solange man nicht in jedem Leidenden, Mensch oder Tier, sich selber sieht, hat man noch nichts begriffen. „Wissen“, schrieb van Gogh am 3. April 1878 in Amsterdam, „dass wir sind, was andre sind, und dass andre sind, was wir sind, und dass es gut ist, einander zu lieben.“

Irgendwo dazugehören wollen ist unser ältester und schönster Wunsch; auch wenn man oft ein Leben braucht, um zu erkennen, dass man nirgendwo dazugehört.

Ohne Liebe kann man leben, doch nicht gelebt haben.