Über den Trauerfall (8)
Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Ellen Schwiers, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.
Ellen Schwiers
29.04.2019 um 10:59 Uhr von RedaktionEllen Schwiers (* 11. Juni 1930 in Stettin; † 26. April 2019 in Berg am Starnberger See) war eine deutsche Film- und Bühnenschauspielerin.
Leben
29.04.2019 um 10:58 Uhr von RedaktionEllen Schwiers stammte aus einer Schauspielerfamilie, ihr Vater war der Bühnenschauspieler Lutz Schwiers. Aufgrund seines häufigen Engagementwechsels führte sie als Kind ein unstetes Leben. Nach dem Zweiten Weltkrieg verschlug es die Familie nach Hessen, wo Ellen Schwiers mit abgeschlossener mittlerer Reife im Jahr 1945 zuerst das Bäcker- und später das Gärtnerhandwerk erlernte.
Nachdem sie Schauspielunterricht bei ihrem Vater erhalten hatte, begann sie nach bestandener Schauspielprüfung ihr erstes Engagement am Theater Koblenz. Zwischendurch arbeitete sie auch als Souffleuse. 1949 stand sie in dem Film Heimliches Rendezvous unter der Regie von Kurt Hoffmann erstmals vor der Kamera.
Ellen Schwiers spielte bis 1978 in diversen Filmen mit. Darin stellte sie meist problematische, verführerische Frauen dar, die Unruhe in das geordnete Leben ihrer Mitmenschen bringen wie in Das Erbe von Björndal (1960), Der letzte Zeuge (1960), Frau Irene Besser (1960) und Der Satan mit den roten Haaren (1964). Auch auf der Bühne wurde sie bevorzugt in derartigen Rollen eingesetzt, ob als Buhlschaft in Jedermann (1961/1962, Salzburg), Lady Macbeth in Shakespeares Macbeth (1972, Tournee) oder Lysistrata in Hochhuths Lysistrata und die Nato (1974, Essen). Bei den Burgfestspielen Jagsthausen spielte sie die Adelheid im Götz von Berlichingen und weitere Rollen. 1984 wurde sie dort Intendantin.
Im Jahr 1956 heiratete sie den Filmproduzenten Peter Jacob, den früheren Ehemann von Leni Riefenstahl. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, die ebenfalls Schauspieler wurden: Katerina Jacob (Der Bulle von Tölz) und Daniel Jacob (Ich heirate eine Familie). Ihr Sohn starb 1985 im Alter von 21 Jahren an einem Tumor.
1982 gründete Ellen Schwiers zusammen mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter Katerina Jacob das Tourneetheater „Das Ensemble“ Jacob Schwiers GmbH, das sie auch nach dem Tod ihres Mannes 1992 weiterführte; heute ist die Tochter Geschäftsführerin der GmbH. Ellen Schwiers’ Bruder Holger Schwiers ist als Schauspieler und Synchronsprecher tätig. Ihre Enkelin Josephine Jacob ist ebenfalls Schauspielerin. Ellen Schwiers lebte in Berg am Starnberger See. Zuletzt litt sie an starken Schmerzen und war bettlägerig, so dass sie sogar Sterbehilfe in Betracht zog. Bereits im Jahr 2015 litt sie am Heyde-Syndrom.
Filmografie
29.04.2019 um 10:57 Uhr von Redaktion1949: Heimliches Rendezvous
1955: 08/15 – Im Krieg
1955: Banditen der Autobahn
1956: Anastasia, die letzte Zarentochter
1956: Tierarzt Dr. Vlimmen
1956: Zwischen Zeit und Ewigkeit
1957: Der König der Bernina
1958: Polikuschka
1958: Die Teufelin
1958: Helden
1958: Nackt wie Gott sie schuf
1959: Aus dem Tagebuch eines Frauenarztes
1959: Arzt aus Leidenschaft
1959: Wenn die Glocken hell erklingen
1959: Ich und die Kuh (La vache et le prisonnier)
1960: Das Erbe von Björndal
1960: Frau Irene Besser
1960: Der Gauner und der liebe Gott
1960: Gustav Adolfs Page
1960: Der letzte Zeuge
1961: Gestatten, mein Name ist Cox (Fernsehserie)
1961: Mann im Schatten
1961: Jedermann
1962: Camp der Verdammten
1962: Wenn beide schuldig werden
1962: Ein Toter sucht seinen Mörder
1963: Der Unsichtbare
1964: Tim Frazer jagt den geheimnisvollen Mister X
1964: Ein Frauenarzt klagt an
1964: Der Satan mit den roten Haaren
1965: Die Banditen vom Rio Grande
1965: 4 Schlüssel
1965: Herr auf Schloß Brassac (Le Tonnerre de Dieu)
1966: Der Würger vom Tower
1966: Hafenpolizei – Aufgelaufen
1967: Rocco – der Einzelgänger von Alamo
1967: Das Rasthaus der grausamen Puppen
1967: Landarzt Dr. Brock – Hubertusjagd
1970: Tod nach Mitternacht
1976: 1900 (Novecento)
1977: Der rote Schal (Fernsehdreiteiler)
1977: Fedora
1980: Derrick: Auf einem Gutshof
1981: Derrick: Kein Garten Eden
1984: Ärztinnen
1992: Sherlock Holmes und die sieben Zwerge
1996: Der Bulle von Tölz: Tod am Altar
1996: Polizeiruf 110 – Der schlanke Tod
1997: Der Bulle von Tölz: Waidmanns Zank
1999: Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen – Fesseln der Liebe
2001: Tatort – Ein mörderisches Märchen
2003: Forsthaus Falkenau – Neubeginn
2003: Verschwende deine Jugend
2003: Tatort – Veras Waffen
2003: Mord am Meer
2003: Barbara Wood – Lockruf der Vergangenheit
2004: Mein Vater – mein Sohn
2005: Eine Liebe in Königsberg
2006: Doktor Martin
2007: Kreuzfahrt ins Glück – Arizona
2007: Unser Charly
2008: Das Rosencollier
2008: Doktor Martin
2008: In aller Freundschaft
2010: Im Fluss des Lebens (Fernsehfilm)
2011: In den besten Jahren (Fernsehfilm)
2013: 3096 Tage
2014: München 7
2017: Die Spezialisten – Im Namen der Opfer
Weblinks
29.04.2019 um 11:00 Uhr von RedaktionEllen Schwiers in der Internet Movie Database (englisch)
Ellen Schwiers bei filmportal.de
Website der “Das Ensemble” Jacob Schwiers GmbH
Einzelnachweise
29.04.2019 um 11:01 Uhr von RedaktionAbendzeitung Germany: Ellen Schwiers (88) ist tot: Das Tochter Katerina. Abgerufen am 27. April 2019.
Schauspielerin Ellen Schwiers ist gestorben
Not-OP: Ellen Schwiers auf der Intensivstation
Die Spezialisten – Im Namen der Opfer: Heldenkinder – ZDFmediathek. 12. April 2017, archiviert vom Original am 13. April 2017; abgerufen am 13. April 2017.