Christa Elisabeth Luise Schuster

Für mich war Christa lange Zeit einfach nur meine Oma. Und zwar genauso eine Omi wie man sich eine Oma vorstellt. Es gab immer reichlich zu essen. Besonders das Frühstück habe ich geliebt, weil es immer kernigen Frischkäse mit selbstgemachter Erdbeermarmelade gab (ganz nebenbei die beste der Welt). Ich wusste immer, dass Oma Blumen geliebt hat und viel Zeit im Garten verbracht hat. Blumenmädchenseele. Zärtlich und immer besonnen es allen recht zu machen. Wenn ich vom Kröten sammeln reingekommen bin hat sie mir immer gesagt ich solle meine Pfötchen waschen und ich habe erwidert, dass ich doch keine Katze wäre. Wir haben jedes Mal herzhaft gelacht. Ich wurde größer und Oma immer älter. Ihre Hände wurden immer faltiger und ich wollte jedes Mal über ihre schrumpelige Haut streicheln, weil ich das schön fand. Ich bin dankbar, dass sie so lange durchgehalten hat und ich die Chance bekommen habe sie als Menschen kennen zu lernen und nicht nur als meine Oma. Das letzte Jahr habe ich viel Zeit mit ihr verbracht und sie hat mir vieles erzählt. Ich bewundere ihre Persönlichkeit und bin stolz ein Schuster-Enkelkind zu sein. Ich war fast jede Woche bei ihr und habe ihr die Nägel lackiert (selbst im Krankenbett noch durch und durch ein Lady). Sie hat mir zugehört und mir Ratschläge gegeben und ich war jedes Mal aufs Neue davon fasziniert wie sie es noch geschafft hat Witze zu reißen. Ich habe schnell gemerkt, dass ich vieles verpasst habe, weil ich noch zu klein war um die richtigen Fragen zu stellen. Im letzten Jahr hat es sich angefühlt als würde ich sie erst richtig kennenlernen, vielleicht auch weil mir bewusst geworden ist, dass mir nicht mehr viel Zeit dafür bleibt. Ich bin dankbar, dass sie mir diese Zeit gegeben hat und ihre Lebenserfahrung mit mir geteilt hat. Und trotzdem habe ich das Gefühl ich weiß zu wenig über diese bemerkenswerte Frau. Ich habe sie wohl nicht lange genug gekannt, aber meine Zeit hat ausgereicht um sie zu einer der Personen zu machen, die ich mir als Vorbild nehmen möchte und die ich zutiefst bewundere. Ich werde niemals ihren Geruch vergessen, in jeder Blume lebt sie weiter und der lachsfarbene Nagellack wird mich für immer an sie erinnern.  

In Liebe und Dankbarkeit Maja

Lieber Herbert Christa wird in meinem Herzen als humorvolle Schwiegermutter und Oma einen Platz haben und ich sage danke an Christa für die vielen schönen Gespräche , und dir Herbert wünsche ich viel Kraft und Lebensmut für deine Kinder und Enkelkinder . Mit viel Achtung Heike