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Trauerhilfe Live-Chat

Kai Sender
Sozialarbeiter
Bremen
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Nachrufe

Es wurden 1104 Nachrufe gefunden

07.11.2021

Nachruf auf Martina Baier-Hartwig (27. Dezember 1956)
Was sie fühlte und was sie bewegte, darüber redete sie kaum. Sie sprach über den Film, den Urlaub, das Buch, das Essen, wie ihr etwas gefallen, was sie gemacht oder wie es geschmeckt hatte. Tiefer in ihr Inneres ließ sie selten jemanden schauen. Wer sie gut kannte, konnte manchmal ihren Gemütszustand an den Augen erkennen, die strahlten oder traurig waren. Ihr Sohn wusste, dass seine Mutter eigentlich wütend oder besorgt war, wenn sie sehr still wurde. Ihre Schwester mochte hin und wieder spüren,...

07.11.2021

Nachruf auf Manfred Banse (* am 21. Mai 1939)
Nun sitzt er hier allein. Raucht seine Zigaretten, eine nach der anderen. Erst reißt er den Filter ab, bevor er sie anzündet. Manfred hat auch geraucht, aber mit Filter. Manfred sagte immer zu ihm, er solle die Filter nicht abreißen. Ich rauche doch schon 40 Jahre ohne Filter, antwortete er dann. „Das einzige Vergnügen, was man noch so hat.“...

31.10.2021

Nachruf auf Bernd Lüdicke (* am 23. März 1954)
Die Mauer steht jetzt zehn Jahre. Bernd ist 18. Gerade mal volljährig, aber längst kein Kindskopf mehr. Unerfahren, viel zu unvorsichtig bestimmt, aber nicht ahnungslos. Er formuliert präzise, was seiner Ansicht nach falsch läuft: „Wenn die DDR sagt, sie sei ein sozialistischer Staat, dann darf sie sich nicht einmauern, sondern muss offen sein. Damit die Leute, die nicht in diesem Land leben, sehen können, wie gut es hier ist.“...

31.10.2021

Nachruf auf Christiane Pfützner (* am 31. März 1954)
Diagnose: Krebs. Lebenserwartung: allenfalls noch ein Jahr. So die Prognose der Ärzte, damals, vor 23 Jahren. Jede Woche ging sie zur Chemotherapie seitdem. Nie war die endgültige Heilung in Sicht. Christiane hat den Krebs nicht besiegt, sie hat ihm getrotzt. Auf ihre beharrlich beherrschte Art, mit der sie alle Zumutungen des Schicksals zu ihrem Vorteil zu wenden wusste.

24.10.2021

Nachruf auf Jochen Wichmann (* am 5. Oktober 1943)
Am 10. November 1989 klingelt bei Jochen Wichmann in Peking das Telefon. Sein Bruder ist am Apparat. Er sagt einen Satz, er wiederholt ihn, er sagt den Satz ein drittes Mal. Erst dann antwortet Jochen - erbost, was eigentlich nicht seinem Wesen entspricht: „Du weißt, dass man darüber keine Scherze macht.“ Sein Bruder bleibt dabei: „Die Mauer ist auf.“ Jochen beginnt zu weinen.

24.10.2021

Nachruf auf Helga Schlüter (* am 15. Dezember 1924)
Wenn ihr Mann Günther etwas wollte, einen Kaffee zum Beispiel, sagte er zu ihr: „Helgachen, machste mal?“ Und Helgachen machte. Waschen, einkaufen, immer frisch kochen, putzen, die Eule mit Mäusen füttern. Helgachen war zur Stelle, hatte alles im Blick, plante im Voraus für ihren Mann, für die zwei Jungs und dann für sich. Sie hörte zu, wenn ihr Mann das Wort führte und die Themen aufbrachte. Sie nahm es hin, dass es um seine Hobbys und seine Leidenschaften ging, wenn er bestimmte, wo sie im Urlaub...

10.10.2021

Nachruf auf Christa Vielhauer (* am 3. Juni 1936)
Als Dreifachmutter und Vollzeitlehrerin hätte Christa Vielhauer sicher selbst ab und zu ein bisschen Hilfe gebrauchen können, aber das wäre ihr wohl egoistisch vorgekommen. Sie war die, die half. Erst die anderen, dann sie. So etwas kommt heraus, wenn „Nächstenliebe“ das Mantra der Familie ist, in der man aufwächst, Tag für Tag. Christa wird in einem Pfarrhaus groß, gleich bei Göttingen. Grüneklee heißt sie da noch und ist das Jüngste von drei Geschwistern.

10.10.2021

Nachruf auf Warner Julius Bergh (* am 14. August 1923)
Er lebte schon seit 60 Jahren in den USA, da erzählte ihm ein Nachbar, dass er mit einem Deutschen im Briefkontakt stünde. Dieser Deutsche interessiere sich für Juden, die während des Krieges als Zwangsarbeiter arbeiten mussten, so wie er, der Nachbar. Er zeigte Warner die Briefe, sie waren auf Deutsch verfasst. Natürlich konnte Warner sie lesen, Lesen und Schreiben hatte er in Berlin gelernt. Sein Englisch klang nach all den Jahren in den USA auch immer noch sehr deutsch.

03.10.2021

Nachruf auf Stephanie Meyer (* am 8. Juli 1997)
Stephanie hat ein Gespür dafür, wer ihr in diesem Moment guttut und wer nicht. Ist zum Beispiel schon eine Oma da, braucht sie die zweite nicht mehr. Dann nimmt sie diese an die Hand und führt sie vor die Tür und schließt sie. Man darf das nicht persönlich nehmen. Stephanie ist halt so. Mag sie jemanden, riecht sie an dessen Hand oder an den Haaren. Mag sie jemanden noch mehr, küsst sie die Hand, und ganz selten gibt sie jemanden einen Kuss auf die Wange. Eine Ehre.

03.10.2021

Nachruf auf Ulrich Krenzien (* am 17. August 1960)
Nach der großen Flut an der Nordseeküste 1962, als vielen Haus und Hof absoff, mussten sich auch die Krenziens ein neues Zuhause suchen. Der Vater war Drucker, die Mutter führte eine Kneipe, die sich immer irgendwo fand. Im westfälischen Ahlen wurden sie schließlich heimisch mit vielen Hunden und vier Kindern. Eigentlich wurden die Kinder von den Hunden erzogen, denn die Eltern hatten wenig Zeit und nebenbei noch etliche Gänse zu hüten, aber die liefen eigentlich nur Ulrich hinterher, um ihn zu piesacken.