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Neueste Einträge (15)

Gedenkkerze
Regina
Meine geliebte Mutter, jeden einzelnen Tag denke ich an Dich, an Deine Stimme und die Güte darin, Dein Lachen, dein Wesen. Ich bin so unendlich traurig, weil Du so weit weg bist. Und doch trage ich Dich in mir wie einen kostbaren Schatz. Ich liebe Dich. Bitte pass auf mich auf!

Gedenkkerze
Gero
Danke für Deine Fürsorge 💖
Danke, dass Du bei mir bist.
Danke für Deinen Glauben an Jesus Christus, der diese Welt besiegt hat.
Danke für Deine lebendige Freude über seine Auferstehung, für Deine Lieder, Deine enorme Kraft und Ausdauer im Glauben und für Dein Bekenntnis zum ewigen Leben im Licht.💫
🙏
🖤🤍💕
Fotoalbum
Hochgeladene Bilder aus dem Kerzenbereich (1)

Gedenkkerze
Julia Sesto
Liebe Mutti,
als wir dir am Ende im Krankenhaus Frank Sinatras Song „I did it my way“ vorspielten, murmeltest du mit letzter Kraft, dass du dieses Lied die ganze Zeit im Geiste gesucht hast. Du summtest noch etwas mit, wipptest mit dem rechten Fuß unter der Bettdecke.
Auf die Frage, ob wir das auf deiner Beerdigung spielen sollen, kam sofort ein protestierendes „NEIEEEN!“
Natürlich nicht. Gehört ja nicht in die Kirche. Gehört sich einfach nicht: ein Jazzsong in der Kirche. Da darf nur Bach erklingen und uns alle zum Weinen bringen.
Aber hier unser Widerspruch: Oh doch! Es gehört hierhin und es gehört zu dir. Deine Jugend. Dein Freigeist. Deine Lust, das Leben tanzend zu beschreiten.
Du standest vor dem letzten Vorhang und du hast alles auf deine Art gemacht. Und zwar so sehr, dass wir nur den Hut vor dir ziehen können.
Du hast den Krieg erlebt.
Du hast erlebt, wie sich dein Vater vor der SS unter dem Bett versteckt hat, weil er Flüchtlingen Unterschlupf gewährt hat. Und wie er Predigtverbot bekam, weil er von der Kanzel die Wahrheit gesprochen hat.
Du hast Russen erlebt, die nach Kriegsende im Pfarrhaus deiner Eltern alle Türen und Fenster eingetreten haben und jeden Abend die Gemeindehelferinnen vergewaltigt haben. Du hast erlebt, wie dein Vater sie abhalten wollte und sie auf ihn geschossen haben. Du sagtest, diese Kugel steckte lange im Türstock.
Du hast erlebt, wie deine Mutter im Keller heimlich Rucksäcke genäht hat, damit die Gemeindehelferinnen nachts zu Fuß nach Berlin fliehen konnte. Du hast Gewalt an dir und anderen erlebt.
Du hast schlimmen Hunger erlebt. Du hast mit deinem Bruder Tom das Spiel gespielt: „Wer isst seine Scheibe Brot mit Marmelade am langsamsten?“
Du bist aus der sowjetischen Besatzungszone vor Mauerbau mit einem der letzten Züge geflohen. Weil du als Hochbegabte mit fast nur Einsen als Pfarrerstocher nicht studieren durftest. Ja… der Sport war nicht so deins…Das war in der DDR aber wohl sehr wichtig. Also gut, dass du gegangen bist.
Was hast du studiert? Einen damaligen Männerberuf: Tiermedizin. Heute ein Frauenberuf. Als deine jüngste Tochter Julia den Wunsch äußerte, Tierärztin werden zu wollen, sagtest du: „Das kann ich mich nicht vorstellen, dass du einer Kuh in den Arsch greifst!“ Julia nahm damals rasch Abstand von dem Gedanken (erinnere ich mich).
Thema Männerberuf. Du sagtest, du hast den Studiengang wahrscheinlich aus zwei Gründen gewählt: Du wolltest deinem Vater, den du sehr vergöttert hast, beweisen, dass du der bessere Sohn bist. Schließlich warst du das einzige Kind (und das noch als Tochter), das Abitur macht. Und du hattest Angst, medizinische Verantwortung für Menschen zu übernehmen. Völlig zu Unrecht eigentlich. Denn wenn du etwas konntest, waren es Menschen.
Du hast in Zeiten ein uneheliches Kind bekommen, in denen das noch leider undenkbar war. Und dann noch als Pfarrerstocher. Du bist von Gießen nach Westberlin gezogen, um unsere älteste Schwester (Danke dafür!!!!) dort zur Welt zu bringen, weil dein Onkel Karl-Theodor dort lebte und dir Hilfe anbot, während deine Mutter - seine Schwester - dich als „Dirne“ beschimpfte und dir sagte, dass du nicht mehr ihre Tochter bist.
Du hattest es so schwer und warst eine unfassbare Kämpferin bis zum Schluss! Da gibt/gab es noch so unfassbar Vieles, was du erleiden musstest und tapfer getragen hat – bis zum „letzten Vorhang“. So Vieles, was du ganz toll gemacht hast, was wir hier alles gar nicht alles aufzählen können.
Und was hat dich getragen? Deine unbändige Lebenslust. Bis zum Schluss. Einer deiner letzten Sätze war: „Das Leben ist schön“. Und wir werden dein fröhliches Summen und Trällern im Haus sehr vermissen.
Ja, jeder von uns Kindern hatte auch schwierige Zeiten mit dir. Aber du hast uns etwas sehr Wichtiges von klein auf beigebracht: Verzeihen! Darin warst du Meisterin! Und dafür, deine Toleranz und so viel mehr, lieben wir dich so sehr. Trotz aller Schwächen: Du warst ein unfassbarer toller Mensch und wir sind unendlich stolz auf dich!
You did your way! Wir lieben dich sehr dafür! Danke für alles, liebe Mutti! Du fehlst!
...und es tut so weh...